


Jeder von uns ist wahrscheinlich schon mal in den Urlaub geflogen und hat sich darauf verlassen, dass der Pilot weiß, was er tut. Vor allem in kritischen Situationen, die ja glücklicherweise selten sind, vertraut man dem Piloten quasi blind. So ähnlich ist auch im Rettungsdienst das Verhältnis zwischen unseren Patienten und uns.
Doch wie üben wir dieses Verhältnis sinnvoll? Die beste Möglichkeit bietet die realitätsnahe Simulation. Die Simulation ist die Chance, in einem geschützten Rahmen anspruchsvolle, kritische, aber auch seltene Situationen immer wieder durchzuspielen und diese wie mit einer Fernbedienung anzuhalten, zurückzuspulen und zu wiederholen. So können wir verschiedenste Lösungsansätze adhoc ansprechen.
Wir verstehen unsere Simulation als gemeinsames Lernen. Sie ist kein Leistungsvergleich oder eine Prüfung. Sie ist kein Actionfilm.
Das Wichtigste ist: „Was im Simulationszentrum passiert, bleibt auch im Simulationszentrum!“
Diesen geschützten Rahmen wollen wir euch bieten. Mit einem kompetenten, motivierten Trainerteam und modernster Simulationstechnik.
Von Kollegen für Kollegen – von Profis für Profis.
Unzufriedenheit und Stress im Einsatz entsteht meist nicht durch mangelndes Fachwissen, sondern liegen in der Komplexität der Situation. Kommunikation, situative Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung sind hierbei die Ursache für 70 - 80 Prozent der Fehler, die in unserem beruflichen Umfeld passieren.
Genau hier wollen wir ansetzen. Fehler sind nicht nur Fehler. Wir verstehen manche Unzulänglichkeit auch als Chance mit Potential zur Weiterentwicklung. Wir wollen für unsere Patienten eine bestmögliche Versorgung erreichen und dabei eure persönliche Komfortzone, auch in schwierigen Situationen, erweitern und sicherer machen.
Wir bitten euch folgendes mitzubringen:
Ihr bekommt keinen unflexiblen und in Stein gemeißelten Masterplan, sondern für euch persönlich zugeschnittene Lösungsansätze. Jeder definiert hierbei, bewusst oder unbewusst, seinen Lernbedarf selbst und individuell.
Wir steigern somit eure Sicherheit am Patienten und schärfen das Bewusstsein für eine standardisierte Patientenversorgung.
Das Training erstreckt sich über zwei Tage mit insgesamt 2 mal 6 Stunden (= 12 UE) Trainingszeit und mit den Pausenzeiten.
Der Tag beginnt jeweils um 9:00 Uhr und endet um 15:00 Uhr.
Die Anmeldung zum Simulationstraining und die Klärung offener Fragen befindet sich im Eingangsbereich des Bildungszentrum.
Selbstverständlich ist das Möglich! Das Simulationstraining steht jedem im Rettungsdienst offen. Wir haben für alle Kollegen und jede Ausbildungsstufe angepasste Szenarien und die dazugehörige Ausrüstung. Dabei ist es egal, ob ihr mit LP1000, LP15, C3 oder C1 arbeitet; es ist egal ob ihr RTW- oder KTW-Ausrüstung gewöhnt seid. Jeder kann, darf und soll kommen!
Für das Debriefing zeichnen wir Bild und Ton auf. Dadurch ist es uns und euch möglich, einzelne Sequenzen in der Nachbesprechung genauer zu betrachten. Ein Bild sagt hier mehr als tausend Worte.
Alle Aufnahmen werden nach dem Lehrgangstag sofort gelöscht. Eine 3-fache Sicherheit gewährleistet, dass keine Aufnahme gespeichert bleibt. Näheres hierzu regelt eine Dienstvereinbarung mit dem Gesamtpersonalrat.
Bitte beachtet, dass während der Simulation euer Handy / Tablet auf Flugmodus gestellt ist, wenn ihr dieses mit in das Szenario nehmt. Somit werden die Störquellen minimiert und der Betrieb während der Simulation ist störungsfrei.
Feedback oder Debriefing?
Feedback wird oftmals mit negativen Erfahrungen verbunden. Viele von uns kennen Feedback als Aufzählung von Fehlern und verbinden damit eine eher unangenehme Situation.
Genau das wollen wir nicht! In unserer Nachbereitung sprechen wir nicht über, sondern mit euch. Wir verstehen dies nicht als Einbahnstraße, denn auch wir wollen lernen: mit euch und von euch. In der Simulation nennt man das Debriefing.
Uns interessiert primär nicht was ihr gemacht habt, sondern warum. Wenn wir euch im Gespräch Fragen stellen, kennen wir meist die Antwort darauf noch nicht. Denn viele Wege führen nach Rom. Leitlinien und Algorithmen sind keine in Stein gemeißelten Gesetze, sondern Richtungsangaben sowie ein roter Faden.
Wir wollen alle gemeinsam von eurer Berufs- und Einsatzerfahrung profitieren. Wir wollen von euch neue Wege, neue Blickwinkel und neue Herangehensweisen lernen.
Der „alte Hase“ ist bei uns kein Außenseiter, sondern ein wertvoller Schatz.
Die Anmeldung erfolgt über deinen Wachleiter oder deinen Leiter Rettungsdienst auf dem Dienstweg über den Anmeldelink für das Simulationstraining.
Die Arbeitszeit, Reisekosten und Verpflegung gehen zu Lasten des entsendenden Kreisverbands.
Die Stunden sind als Fortbildungsstunden anerkannt.
Falls du noch irgendwas wissen möchtest, ruf uns doch einfach an.